Darjeeling – History

Darjeeling – Land des Regens, der Berge, Blitze, Donner und der sattgrünen an Berghängen liegenden Teegärten.

Der Tee – Anbau in Darjeeling geht auf den Engländer Arthur Campbell (1805-1874) zurück. Auf seinen Studienreisen stieß er auf Teesamen aus der Region Kumaun (China), den er nach Indien schmuggelte und mit denen er in Darjeeling erfolgreich experimentierte. Mit Hilfe der Britischen Besatzungsmacht wurde die Region Darjeeling zu einem Hauptanbaugebiet für Tee. Im Laufe der nächsten Zeit entstanden um 1866 die ersten Teeplantagen, für die der Begriff Teegärten geprägt wurde, da das satte Grün der Teesträucher an die gepflegten Gärten Englands erinnerte. 1864 wurde die „Darjeeling Company“ gegründet, die 1896 in „Darjeeling Consolidated Tea Company“ umbenannt wurde. Diese Gesellschaft hatte das Alleinvertretungsrecht für den Tee aus der Region Darjeeling. Bis heute darf nur der Tee aus dieser Region den Namen Darjeeling tragen (vgl. Champagner aus der Region Champagne). Nicht umsonst wird dieser Tee auf Grund seines ausgefeilten Geschmacks und Aromas auch als „Teechampagner“ benannt. In den zahlreichen Teegärten (87 zertifizierte durch „Tea Bord of India“) sind heute ca. 70.000 Arbeiter/innen beschäftigt. Die Betreiber der einzelnen Teegärten sorgen in der Regel häufig für ein menschenwürdiges Dasein ihrer Arbeiter/innen. Man unterscheidet zwischen zwei immergrünen Teesträucher: Camellia assamica und Camellia sinensis. Diese Teesträucher benötigen feuchtheißes Klima (optimale Temperatur von mindestens 18 Grad Celsius), ausreichen den Niederschlag mindestens 1.600 mm im Jahr) und eine  Anbauhöhe von 800 bis 2.000 m. Camellia assamica ist schnellwachsend und in der Region Assam heimisch. Camellia sinensis wächst in den höheren Lagen und durch die dort herrschende Temperatur langsam. Der Ertrag diese Pflanze ist mit 10% desen, was auf gleicher Fläche in Assam erzeugt werden kann, vergleichsweise gering; jedoch entwickelte dieser Tee ein unvergleichliches Aroma und einen wunderbaren Duft.

Indien - Darjeeling


Nicht immer ist das enthalten, was auf der Packung steht. Weltweit übersteigt die verkaufte Darjeelingmenge jedes Jahr ca. 40.000 Tonnen, während die jährliche Teeproduktion von Darjeeling selbst auf nur 10.000 Tonnen geschätzt wird. Um den Verbraucher vor billigen Fälschungen und Verschnitten zu schützen, wurde das „Tea Bord of India“ 1953 gegründet, dessen Logo das o.g. Bild wurde. Nur die zu 100 Prozent aus reinem Darjeelingtee bestehenden Produkte dürfen diese Logo benutzen. Auch innerhalb der EU muss als Darjeeling verkaufter Tee zu 100 Prozent aus dieser nordindischen Region stammen. Eine Mischung mit anderen billigeren Teesorten darf nicht erfolgen.


Darjeeling Tee-Logo


Haupterntezeit in Darjeeling:

März bis April – First Flush

Unmittelbar nach der Winterzeit kommt die erste Welle von Trieben, die von März bis April dauert, gepflückt werden die ersten zarten Blättchen und Blattknospen. Tee aus der ersten Welle zeichnet sich durch einen sehr blumigen Duft aus, manchmal mit einem Hauch von Muskatella; zubereiteter Tee hat ein hellgelbes Erscheinungsbild.

Mai bis Juli – Second Flush

Die Temperatur hat zugenommen, der Regen hat nachgelassen, jetzt beginnt die Ernte des Sommertees oder Second Flush. Der Second Flush hat einen blumigen, kräftigeren Geschmack als der First Flush. Der klassische Second Flush hat ein dunkel-braunes bis schwarzes Blatt mit goldenen Tips; er bietet eine nuancenreiche Geschmacksvielfalt und hat eine ausgeprägte Muskatellanote. Der Aufguss hat eine rötliche bis bräunliche Färbung und ist vollmundig. Die warm-feuchte Temperatur lockt eine Mückenart an, die die Blattränder der jungen Trieben annagt, wodurch ein ganz charakteristischer Geschmackschatten erzeugt wird. 


Herstellung

Das Ausgangsprodukt für grünen und schwarzen Tee ist identisch: nämlich der Teestrauchs. Erst in der weiteren Verarbeitung nach dem Pflücken entscheidet es sich, ob es grüner oder schwarzer Tee wird. Bei Schwarztee lässt man die Blätter zunächst für 10 bis 18 Stunden auf Gittern ausgebreitet welken. Die Trocknung bewirkt, dass den Blättern bis zu 30% ihrer Feuchtigkeit entzogen wird. Durch das Rollen der gewelkten Blätter brechen die Zellwände, wodurch der Zellsaft mit Luftsauerstoff in Berührung kommt. Dadurch kommt es zur Fermentation, welche bei Grüntee unterbunden wird. Der schwarze Tee bleibt noch zwei bis drei Stunden in kühler, feuchter Atmosphäre liegen. Es erfolgen verschiedene chemische Reaktionen: blatteigene Enzyme verändern wichtige Inhaltsstoffe, wodurch das typische Aroma erzeugt wird. Durch Oxidierung färben sich die bisher grünen Teeblättern kupferrot. Ein Heißlufttrockner entzieht den Blättern den restlichen Zellsaft: der Tee ist nun schwarz. Dieser Prozess hat zur Folge, dass Blätter zerbrechen. Der Tee wird gesiebt und in unterschiedlichen Größen eingeordnet:

Blattgrade

Blatt-Tee: Das Teeblatt bleibt fast unzerkleinert. Broken Tee: Die Blätter sind in grobe Stücke zerteilt. Bei gleicher Menge etwas kräftiger als Blatt-Tee. Fannings: Stark zerkleinert, aber immer noch kleine Blattsubstanz. Sie werden in hochwertigen Aufgussbeuteln verwendet. Als Fannings bezeichnet man die beim Sieben anfallenden kleinen Teilchen des Teeblattes. Dust: Kleinste Teeaussiebung. (Teebeutel – Qualität). Dust bezeichnet keinen Abfall, sondern wird bewusst für Beuteltee hergestellt. Je kleiner die Teestückchen sind, desto größer ist die Gesamtoberfläche und desto ergiebiger der Aufguss. 

Weitere Erläuterungen

SFTGFOP1 (Special Finest Tippy Golden Flowery Orange Pekoe 1., höchste Gradierung)

FTGFOP1 (Finest Tippy Golden Flowery Orange Pekoe 1.)

TGFOP (Tippy Golden Flowery Orange Pekoe)

FOP (Flowery Orange Pekoe)

OP (Orange Pekoe)

P (Pekoe)

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